Hallensport:

Feldsport:

Sportfotografie

Sport ist eines der schönsten Motivgebiete die ich kenne. Dieses Motivgebiet setzt sowohl an die Ausrüstung als auch an den Fotografen hohe Ansprüche.

Wundern Sie sich nicht, wenn Sie am Anfang nicht mit dem gewünschten Resultat nach Hause kommen. Sport ist nicht leicht zu fotografieren, macht aber verdammt viel Spass :-)
Konzentrieren Sie sich auf eine/wenige Sportart(en). Je mehr Sie sich mit der Sportart auskennen (und mit steigender Übung), desto bessere Bildresultate werden Sie vermutlich bekommen.

Kameraausrüstung

Ich arbeite mit einer digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR) von Canon. Sie können allerdings meine Tipps/Tricks auch auf andere Systeme (evt. mit Einschränkungen oder anderen Bezeichnungen) übertragen.
Ob Sie sich jetzt für Canon, Nikon, Sony (früher Minolta), Pentax, ... entschieden haben/entscheiden ist eher drittrangig. Fast jeder Hersteller hat eigentlich ein ausreichendes Sortiment an Zubehör/Objektiven im Angebot. Lassen Sie sich von den "Glaubenskriegen" in den Internetforen nicht verunsichern!!

Für Sport finde ich eine SLR Ausrüstung optimal, da sich die Ausrüstung auf den geforderten Einsatzzweck individuell abstimmen lässt. Für Outdoorsportarten/Feldsportarten bei gutem Licht könnte auch eine neuere digitale Kompaktkamera (z.B. eine der neuen Superzoomkameras. z.B. Panasonic FZ50) ausreichend sein. Allerdings beachten Sie hier die bauartbedingten Eigenheiten. (z.B. hohe Schärfentiefe aufgrund des kleinen Sensors)
Für Hallensport oder Flutlichtsituationen habe ich allerdings noch keine brauchbare Kompaktkamera gefunden, die ohne Blitz anständige Bilder hinbekommt.

Zum Thema Blitz:

Ich mache kaum Bilder beim Sport mit Blitz. Blitz finde ich meist unpassend bzw. ich laufe Gefahr mich bei den Sportlern unbeliebt zu machen. Allerdings ist dies Ansichtssache und MIT Zustimmung der Sportler könnte man evt. auch einen Blitz ein ganzes Spiel über einsetzten. (einige Kollegen tun das)
Aber denken Sie auch an die folgende Punkte falls Sie einen Blitz benutzen wollen: Blitze haben auch nur eine begrenzte Reichweite, der Vordergrund/Motiv ist gut ausgeleuchtet aber der Hintergrund säuft schnell ab, und die Bildfolgezeit ist aufgrund des Nachladevorgangs (beim Blitz) auch nicht gerade toll. Ein Blitz hat daher für mich meistens mehr Nachteile als Vorteile.

Kameraperspektive

Da kommt es stark auf die Sportart an die sie fotografieren. Bei den meisten Feldsportarten hat sich die Perspektive aus der Hocke bewährt. Gehen Sie daher gerne mal in die Hocke oder besorgen Sie sich einen Campingstuhl und fotografieren sie aus dieser Perspektive (ist bedeutend bequemer!).
Ich kann Ihnen nicht genau sagen warum, aber diese Perspektive gefällt mir persönlich besser, (im Vgl. zu Aufnahmen die im stehend geschossen wurden)
Bei Volleyball z.B. mag ich die Perspektive im stehen (oder leicht erhöht) lieber. Insbesondere bei den Schmetterbällen am Netz. Probierne sie einfach mal verscheidene Positionen durch. Mit der Zeit merken sie was ihnen gefällt.

SafetyShots / Sicherheitsbilder

Wenn Sie eine Sportevent NUR für sich fotografieren, dann überlesen Sie diesen Abschnitt ;-)
Wenn Sie aber brauchbare Bilder abliefern müssen, z.B. für die (Vereins-)Zeitung, und evt. sogar unter Zeitdruck arbeiten (d.h. z.B. sie sind nicht die gesamte Spielzeit anwesend), dann könnte dieser Abschnitt interessant werden.
SafetyShots sind Bilder, welche Sie immer für die Zeitung etc. brauchen können. Es gibt nichts schlimmeres, als einem Redakteur erklären zu müssen, warum er kein brauchbares Bild bekommt !! Die SafetyShots werden auch oft als "Standardbilder" bezeichnet. Diese Bilder zeigen i.d.R. nichts besonderes, sind aber so angelegt, dass damit z.B. ein Artikel recht gut illustriert werden kann.
Diese Bilder sind i.d.R. einfach zu bekommen und eignen sich zusätzlich recht gut für das "Einschiessen". (Lichtverhältnisse/Belichtung prüfen, Feineinstellung der Kamera, ..) Die SafetyShots sollte Sie daher immer als erstes machen!! Dann haben Sie auch den Leistungsdruck etwas beseitigt, da Sie dann schon im Hinterkopf haben "Die Pflicht ist erledigt!"
Zu diesen Standardbildern gehören auch Bilder vom Trainer, der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel (wenn diese nicht in der Kabine erfolgt) und evt. das ein oder andere Bild vom Aufwärmen.
Ich hatte z.B. schon mal das Erlebnis, dass die Zuschauer, die Gast- und die Heimmannschaft anwesend waren, aber leider das Schiedsrichterteam nicht gekommen ist.

Resultat: Das Spiel wurde abgesagt ! Keine Bilder :-(

Bei jeder Sportart gibt es Möglichkeiten für SafetyShots. Sie müssen nur wissen, welche Situationen das sind. Bei meinen Ausführungen zu den einzelnen Sportarten habe ich deshalb einen Unterpunkt "SafetyShots" eingebaut, um Ihnen eine kleine "Anleitung" zu geben. Kameraeinstellungen (Aufgrund meiner Erfahrung und basierend auf meiner Ausrüstung)

Zeit- Blendenautomatik oder manuelle Belichtungseinstellung?

Ich bevorzuge die Zeitautomatik (Av) oder manuellen Modus (M) beim Sport. Im manuellen Modus lässt es sich hervorragend bei konstanten Lichtbedingungen arbeiten. (z.B. Hallensport) Allerdings neigen viele Sportfotografen auch zu der Blendenautomatik (Tv), da die Wahl der "richtigen" Verschlusszeit eigentlich das wichtige bei der Sportfotografie ist.

Warum ich trotzdem den Av-Modus nutze und die Blende vorwähle?

Meist habe ich Probleme mit zu wenig Licht. Wenn ich dann im Tv eine zu kurze Verschlusszeit wähle, dann kann es sein dass die max. mögliche Blendenöffnung nicht mehr reicht, und ich eine Unterbelichtung bekomme. Bei einigen Kameras gibt es die Möglichkeit den SaftyShift einzustellen. Dann korrigiert die Kamera in diesem Fall die Verschlusszeit automatisch nach unten, damit eine Unterbelichtung nicht erfolgt. Ausserdem habe ich beim Tv-Modus die Wahl der Tiefenschärfe an die Kamera abgetreten. Und das gefällt mir eigentlich auch nicht. Im Av Modus wähle ich einfach die Offenblende (oder eine andere Blende wenn ich mehr Schärfentiefe haben will) und erhalte dann immer die max. kürzest verfügbare Verschlusszeit für diesen Blendenwert. (unter den gegebenen Rahmenbedingungen ; ISO-Wert und Lichtsituation). Wenn mir die Verschlusszeit dann nicht zusagt korrigiere ich die Blende oder ISO-Wert nach.

Mit welchem Modus sie letztendlich Arbeiten hängt von Ihrer bevorzugten Arbeitsweise und Präferenzen ab.

Welcher AF-Modus ?

Da Sport in der Regel etwas mit Bewegung zu tun hat, bevorzuge ich den AF-Betriebsmodi "ServoAF". Damit führt die Kamera bei einer Bildserie den AF automatisch zwischen den einzelnen Bildern nach. Im "One shot"-Betrieb kommt es i.d.R. vor, dass beim ersten Bild der Fokus passt, aber die nachfolgenden Bilder unscharf werden. (Ausnahme: Spieler bewegt sich etwa. parallel zur Kamera oder Spieler ändert die Position wenig)

Welche AF-Messfelder?

Diese Frage ist schon etwas problematischer. Das hängt jetzt etwas von Ihrer Kamera, aber auch von ihrer Arbeitsweise ab.
I.d.R. kann man sagen, dass man primär die Kreuzsensoren verwenden soll. (treffsicherer)

Die meisten Amateurkameras haben einen zentralen Kreuzsensor und flankierende Liniensensoren. Die "Profi"-Modelle (z.B. die D3 oder 1D Serie von Nikon und Canon) haben i.d.R. mehrere Kreuzsensoren.

Ausserdem spielt die Anordnung der AF-Sensoren eine kleine Rolle. Sind die Sensoren sehr weit verstreut oder sind die AF-Sensoren eher zentral angelegt? An meiner 20D nutze ich eigentlich nur den mittleren AF-(Kreuz)Sensor. Da muss die Kamera nicht viele AF-Sensoren auswerten und ist daher etwas schneller. Allerdings müssen Sie bei Verwendung eines AF-Sensors sehr genau darauf achten, dass der Sensor auch wirklich auf dem Motiv liegt. Bei einigen Zweikämpfen (Fussball) hatte ich schon oft das Problem, dass ich zwischen den beiden Spielern den AF-Sensor hatte, und die Kamera dann auf den Hintergrund scharfgestellt hat. Da haben dann die "Profi"-Modelle einen Vorteil. Da kann man dann z.B. den mittleren AF-Sensor wählen und zusätzlich eine Gruppe von Sensoren zuschalten. Da haben Sie dann ein grösseres vom AF erfassten zentralen Bereich. Wenn Sie alle AF-Felder aktiviert haben, diese aber recht weit auseinander liegen, dann kann es Ihnen passieren, dass Ihnen das Motiv zwischen den AF-Sensoren durchrutscht. Ich nutze daher i.d.R. nur das mittlere AF-Messfeld an meiner 20D.

Welche Bildqualität/Auflösung?

Hinsichtlich Auflösung(Pixelanzahl) gibt es nur eine Empfehlung. Das max. mögliche der Kamera. Runterrechnen können sie später noch und die Kamera wird auch nicht unbedingt schneller wenn sie die Pixelanzahl reduzieren. Einzig die Dateigrösse ist wesentlich kleiner. Allerdings stellen die Preise für Speicherkarten heute nicht mehr ein grosses Problem dar und "Speicherplatz" ist daher kein Problem mehr.
Bleibt noch die Speichergeschwindigkeit auf die Karte um den Kameraspeicher schneller wieder frei zu bekommen. Ja, da hilft die Auflösungsreduzierung. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht das ich selten an die Grenze des Kameraspeichers komme und mir die hohe Auflösung mehr bringt.

Wenn es um die Bildqualität geht, dann ist eigentlich das RAW-Format mit entsprechendem Workflow im "Heimlabor" (PC + RAW-Konverter + Bildbearbeitungsprogramm) erste Wahl.

Allerdings hat RAW die dumme Eigenschaft, dass die Bilder erst in ein "Alltagsformat" (z.B. jpg) konvertiert werden müssen und dass im RAW-Format die Kamera ausgebremst wird (nicht so lange Bildserien möglich) Wenn Sie unter Zeitdruck arbeiten (z.B. "Bilder müssen bis xx Uhr bei der Zeitung sein"), die Bilder gleich universell verfügbar sein müssen (Spezialsoftware/RAW-Konverter zum öffnen/konvertieren nicht überall verfügbar) oder gerne lange Bildserien machen, dann sollten Sie ein anderes Format wählen. Da ist das jpg-Format eine willkommene Alternative ;-)

Deshalb wähle ich immer die höchste Auflösung und die jpg-Einstellung, die am wenigsten die Bilddaten komprimiert. (best mögliche jpg-Qualität)

Welche Kameraparameter für Schärfe, Kontrast und Farbsättigung?

Über diesen Punkt gibt es viel Streit ;-)
Das hängt ein wenig von der benutzten Kamera und dem Verwendungszweck der Bilder ab. Wenn Sie wissen, dass die Bilder später noch Nachbearbeitet werden, dann stellen Sie die Parameter möglichst neutral ein, damti die Kamera wenig mit den Bildern macht. dann habe nSie noch Reserven in der späteren Bildbearbeitung . Falls Bilder nur geringfügig (z.B. nur Beschnitt) oder gar nicht nachbearbeitet werden, dann sollten sie schon i nder Kamera geeignete Werte einstellen damti die Ncharbeit sich in grenzen hält. Da ist etwas Experimentieren angesag bis sie die für sie richtigen Einstellungen gefunden haben.

Welcher Farbraum?

Über die Richtige Einstellung gibt es hier auch viel Streit ;-)
Aber Grundsätzlich tendiere ich zu folgender Vorgehensweise:

Fall 1:
Sie wissen nicht, ob in der späteren Verwendung ein durchgängiges Farbmanagement sichergestellt ist und wie die späteren Verarbeitungsschritte aussehen. Oder aber sie haben keine/wenig Kenntnisse in Farbmanagement. Dann sollten Sie den sRGB Farbraum einstellen.

Fall 2:
Ein durchgängiges Farbmanagement ist gewährleistet und sie kennen sich mit Farbmanagement aus. Dann sollten sie AdobeRGB wählen.